Weltcup-Comeback im neuen Jahr

19. Dezember 2022

Knapp vier Monate nach ihrer Bandscheiben-OP plant Janine Flock ihr Comeback im Skeleton-Weltcup. Am 6. Jänner 2023 in Winterberg will sich die 33-jährige Heeressportlerin wieder im Rennmodus kopfvoraus in den Eiskanal stürzen.

„Ich muss jetzt permanent aus meiner Komfortzone heraus. Die letzten Wochen und Monate waren sehr fordernd, weil ich alle Bausteine ganz selbstständig zusammensetzen musste. Dabei gilt es, immer auf meinen Körper zu hören und die richtige Balance zwischen hoher Intensität, hoher Belastung und der nötigen Regeneration, dem richtigen Pausensetzen zu finden“, erklärt die Gesamtweltcupzweite der Vorsaison, die sich in einer zweitägigen Trainingspause bei einem Workshop des Toyota Global Teams in Paris zusätzliche Motivation geholt hatte.

„Da war ich die einzige Wintersportlerin, alle anderen waren olympische und paralympische Sommersportler. Es war inspirierend, die einzelnen Start-your-impossible-Geschichten zu hören und die Zukunftsprojekte von Toyota in Sachen Mobilität präsentiert zu bekommen.“

Und so will die zweifache Gesamtweltcupsiegerin und Gewinnerin von 13 EM- und WM-Medaillen, die nach ihrer Bandscheiben-Operation am 9. September bislang die drei Weltcup-Rennen in Übersee verpasste, ihre „Mission Impossible“ starten: Bei den nächsten drei Weltcup-Rennen auf den deutschen Bahnen in Winterberg und Altenberg (dort gibt es eine Weltcup-Doppelveranstaltung am 13. und 20. Jänner inklusive EM-Entscheidung) muss Flock erstens starten (mindestens 3 offizielle IBSF-Rennen auf 2 verschiedenen Bahnen, so lautet die Vorgabe des internationalen Verbandes IBSF für einen WM-Start) und zweitens mehr Punkte als Teamkollegin Julia Erlacher machen (Vorgabe des heimischen Bob- und Skeletonverbandes), um den rot-weiß-roten WM-Quotenplatz zu bekommen. Immerhin stehen die Chancen nicht schlecht, dass Österreich zwei Quotenplätze bekommt.

Flock: „Bei der WM auf meiner Lieblingsbahn in St. Moritz möchte ich Ende Jänner konkurrenzfähig am Start stehen. Ich muss also punkten, es darf nichts Unerwartetes, wie ein Sturz oder eine wetterbedingte Panne passieren. Meine Motivation, es zur WM zu schaffen, ist enorm hoch!“

So hoch, dass sich Janine Flock nach einem „perfekten Athletikblock“ mit ihrem Privattrainer Walter Hable und dem Starttraining auf Eis auch der Herausforderung der schweren Bahn im lettischen Sigulda stellte: „Ich habe dort einige Fahrten gemacht, um zu testen, ob ich den hohen Fliehkräften auf dieser Bahn gewachsen bin. Das ist eben eine Bahn, die fordert, wo ich permanent aus meiner Komfortzone herausmuss. Außerdem musste ich meine Aufmerksamkeit noch mehr auf mein Fahrgefühl lenken, weil ich allein und ohne Kameras trainiert habe. Trotzdem hatte ich im Lauf der Woche auch ein paar Vergleiche mit den Italienerinnen, die zeitgleich mit mir dort waren. Mich hat die Lernerfahrung aus diesem Trainingsblock in jedem Fall auch mental weitergebracht.“

So kommt Janine Flock in dieser Woche „voller Energie“ nach Hause, um auf ihrer Heimbahn in Igls und im Olympiazentrum Campus Sport Tirol Innsbruck die letzten Einheiten zu absolvieren. Von 27. bis 29. Dezember fährt die dreifache WM-Medaillengewinnerin mit dem rot-weiß-roten Skeleton-Team zum Training auf die WM-Bahn nach St. Moritz. Schon am 1. Jänner geht es dann von Innsbruck aus nach Winterberg zum geplanten Weltcup-Comeback im neuen Jahr.