Zurück in die Zukunft
Der Österreichische Bob- und Skeletonverband stellt die nächsten Weichen auf dem Weg zu den Olympischen Winterspielen 2026 Milano Cortina: Michael Grünberger ist neuer Skeleton-Nationaltrainer.
Für den Tiroler, der zuletzt sechs Jahre als Technischer Delegierter beim Weltverband IBSF tätig war, ist es bereits die dritte Amtszeit. Ausschlaggebend für das Comeback ist die Aufbruchstimmung im ÖBSV.
Die erste Amtszeit von Michael Grünberger war von 2000 bis 2004. Olympia-Silber durch Martin Rettl inklusive. Danach war der Erfolgscoach acht Jahre in Großbritannien tätig, wo er Teil jenes Programms war, das bis heute sehr erfolgreich ist. Über die Schweiz fand Grünberger den Weg zurück nach Österreich, wo er bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang mit Janine Flock eine weitere Olympia-Medaille nur um zwei Hundertstel verpasste.
Als ÖBSV-Präsident Gerhard Rainer zu Ohren kam, dass Grünbergers Vertrag als Technischer Delegierter bei der Internationalen Bob und Skeleton Federation nicht verlängert wird, griff er zum Telefon. Die Details waren schnell geklärt, der 59-Jährige tritt am 1. Juli das Amt des Skeleton-Nationaltrainers an. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. Michael Grünberger kennt nicht nur den Verband und die Athlet:innen, er bringt auch viel internationale Erfahrung mit und ist am Puls der Zeit. Wir wollen gemeinsam viel bewegen und gemeinsam erfolgreich sein“, so Rainer.
Der altbekannte Neuzugang freut sich auf seine bereits dritte Amtszeit. „Der Hauptgrund, warum ich nach Österreich zurückkehre, ist das gute Gefühl, dass man im Verband wirklich etwas für die Athlet:innen tun will. Mit dieser Aufbruchstimmung und dem guten Gefühl, dass wir in Ruhe arbeiten können, starten wir in die Vorbereitung. Danke an Gerhard Rainer, der im Verband vom Putzmann bis zum Präsidenten schon alles gemacht hat, für das Vertrauen, das ich mit Ergebnissen zurückzahlen möchte“, sagt Grünberger, auf den ein breites Aufgabenspektrum wartet.
In der Erfolgsspur von Janine Flock sollen auch Samuel Maier und Alexander Schlintner zu den schnellsten Piloten aufschließen. Auch und vor allem mit Blickrichtung Olympische Winterspiele 2026. „In Cortina ist erstmals der Skeleton-Teambewerb im Programm, den ich ins Leben gerufen habe. Da will ich mit meiner Mannschaft natürlich auch um die Medaillen mitfahren.“
Parallel möchte Grünberger den Skeletonsport in Österreich gesamtheitlich weiterentwickeln. „Wir haben ein super Nachwuchs-Team, das sehr gut ausgebildet ist und mit dem wir perspektivisch bis zu den Spielen 2030 und 2034 arbeiten werden. Parallel geht es darum, neue Athlet:innen zu gewinnen. Früher konnte man erst mit 16 Jahren mit Skeleton beginnen, da sind einige Entwicklungsjahre verloren gegangen“, nimmt der ehemalige Skeleton-Pilot den Rodelverband als Vorbild. „Die Rodler:innen sind ein super Vorbild, was Nachwuchsarbeit und das Heranführen an die Spitze betrifft. Wir haben in Innsbruck beste Bedingungen – und die wollen wir auch nützen.“
Ein wichtiger Baustein ist der Olympia-Eiskanal in Innsbruck-Igls, der gerade generalsaniert wird. „Für uns ist die Bahn Gold wert, weil wir sie direkt vor der Haustüre haben. Wenn ich schnell etwas testen will, bin ich in zwölf Minuten dort. Das kann das Team GB nicht machen“, meint Grünberger, der beim ersten Startkurs in Königssee bereits als Beobachter dabei war.
Von den Athlet:innen wurde er herzlich empfangen. „Wir wollen gemeinsam durchstarten! Mit seiner Expertise, Erfahrung und einem guten Gespür für uns Athlet:innen wird er dem Skeletonsport in Österreich einen Boost geben. Ich bin mir sicher, dass er an den richtigen Schrauben drehen wird, damit wir mit dem besten Team im Weltcup und bei den Großereignissen erfolgreich sind. Von diesem qualitativen Umfeld profitiert dann auch die Next Generation“, ist Janine Flock überzeugt.